Tiere Essen

Es ist gefühlt eine Ewigkeit her, dass ich das Buch, „Tiere Essen“ von Jonathan Safran Foer, gekauft habe, und begann darin zu lesen. Ich merkte schnell, dass es keine Lektüre ist, die ich vorm Schlafengehen lesen kann. Und es ist definitiv auch kein Buch für mal zwischendurch. Es ist ein Buch, das man mit einer gewissen Aufmerksamkeit lesen sollte. Diese Aufmerksamkeit und vor allem auch Zeit fand ich in meinem letzten Urlaub. Ist auch schon wieder ein Weilchen her, doch ich brauchte Zeit um alles zu verdauen und aufzubereiten und habe für die Rezension daher recht lang gebraucht. Doch nun ist es so weit!

Tiere Essen von Jonathan Safran Foer*
9,99 €
Seitenzahl: 400
ISBN 978-3-46204-044-9

Wie kommt man dazu ein Buch mit solch einem brisanten Thema zu schreiben?

Ganz einfach – man wird Vater und stellt sich die Frage, wie man sein Kind ernähren möchte. Woraufhin sich die Frage auftut, wieso wir Menschen Tiere essen und wieso wir unsere Augen vor vielen Dingen in dieser Hinsicht verschließen. Jonathan Safran Foer hat ein Buch geschrieben, das sachlich und gleichzeitig emotional an das Thema heranführt und der Frage auf den Grund geht, was uns das Essen bedeutet. Es zeigt, unter welchen Bedingungen die Tiere in Massentierhaltung gehalten und geschlachtet werden und gleichzeitig auch, dass es durchaus Möglichkeiten gibt, daran etwas zu ändern. Für sein Buch sprach Jonathan Safran Foer mit Experten, Farmbesitzern, Schlachtern, analysierte Studien und ist sogar nachts mit einer Tieraktivistin in eine Truthanfarm eingebrochen.

Auch wenn die Recherchen für das Buch in den USA stattfanden und die meisten Statistiken ebenfalls Bezug auf die Situation in den USA nehmen, sind die beschriebenen Situationen zum Großteil für Deutschland zutreffend. Am Ende des Buches gibt es eine Zusammenstellung des VEBU zur Sachlage in Deutschland. Sie unterscheidet sich nur minimal von denen in den USA und dieses minimal hilft den Tieren in keinem Fall weiter. Als Beispiel: In der ursprünglichen Käfighaltung in Deutschland (seit 2010 offiziell verboten) wurde jedem Tier ein Lebensraum von 0,055 Quadratmetern zugesprochen. In den USA sind es 0,043 Quadratmeter pro Tier. In der neuen „Kleingruppenhaltung“, wird jedem Tier ein Lebensraum von 0,08 Quadratmetern zugesprochen. Um das zu verdeutlichen: Von vorher etwas unter einer DIN A4 Seite ist es nun eine DIN A4 Seite + 5 EC-Karten. Der Lebensraum eines Tieres hat sich also um unglaubliche (Achtung Ironie) 5 EC-Karten vergrößert.

Ich möchte euch eigentlich nicht zu viel aus dem Buch verraten und kann es jedem von euch nur ans Herz legen. Daher ist dies eine sehr knappe Rezension, ich weiß. Aber mit dem Thema Tiere essen möchte ich mich losgelöst von der Rezension beschäftigen, denn da werde ich meine Meinung äußern und hier soll es schließlich nicht um meine Meinnung zu dem Thema, sondern zu dem Buch von Jonathan Safran Foer gehen. Aber einen kleinen Überblick über die Themen, die betrachtet werden, möchte ich euch nicht vorenthalten.

Ein kleiner Überblick über die Themen im Buch

  • Die Erfahrung mit dem Essen, besonders mit dem Essen von Tieren und dem Zusammenhang mit der menschlichen Entwicklung
  • Wieso wir manche Tiere essen und andere wiederum nicht
  • Die Entstehung der Massentierhaltung
  • Das Aussterben der Farmbetriebe
  • Ein Einblick in den Schlachtbetrieb
  • Einblicke zur Geflügel-, Rinder- und Schweinezucht/-haltung
  • Überfischung
  • Überlegungen für eine bessere Tierhaltung

Zum Schluss gibt es ein sehr interessantes Thema, das mit Sicherheit jeden zum Nachdenken anregen wird. Es wird der globale Tisch beschrieben, der aus 10 Leuten besteht, welche alle Menschen auf dem Planeten vertreten. Es werden unterschiedliche Themen genannt und die Plätze entsprechend der Staaten sortiert. Als Beispiel: Bei 10 Leuten wären 2 Chinesen, zwei Inder, einer vertritt Nordost-, Süd- und Zentralasien. Ein weiterer steht für Südostasien und Ozeanien, der Siebte für Südafrika, der Achte für den restlichen Teil von Afrika und den Nahen Osten. Einer steht für Europa und der Letzte steht für Süd-, Zentral- und Nordamerika. Dies wird natürlich auch auf andere Themen angewandt, unter anderem auf die Ernährung. Wirklich sehr spannend!

Also alles in allem kann ich nur wiederholen: Lest das Buch! Es ist ein unglaublich wichtiges Thema, vor dem man keinesfalls die Augen verschließen sollte. Es missioniert niemanden zum Vegetarier, zeigt aber die Wichtigkeit des Themas sehr gut auf.

Macht es euch schön ♥
Nadine

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