Resumee: Und wie geht es jetzt weiter? {Projekt Zuckerfrei}

Das 8-Wochen-Programm und somit mein Projekt Zuckerfrei sind geschafft. Doch irgendwie fühlt sich das Ganze nicht wie das Ende an, sondern erst wie der Anfang von etwas Neuem. Mir haben die 8 Wochen unglaublich viel über mich selbst offenbart und meine Einstellung gegenüber meiner Ernährung vollkommen auf den Kopf gestellt. Heute soll es darum gehen, wie ich nach dem Projekt weiter machen möchte, was mir das Projekt bisher gebracht hat und ein bisschen auch darum, Euch meine ganz eigene Meinung zum Thema Zuckerkonsum aufzuführen.

Eigentlich hätte ich ab Woche 6 wieder etwas Obst essen dürfen, aber die Lust darauf blieb irgendwie aus. Erst freute ich mich unglaublich darauf und dann – nichts. Dafür habe ich dann in Woche 8 endlich mal wieder einen Apfel gegessen. Die eine Hälfte gab es zum Frühstücksmüsli, die andere auf einem Flammkuchen mit Ziegenkäse. In den letzten beiden Wochen wurde alles ein bisschen lockerer gesehen. Obst in Maßen, auch mal was Süßes für zwischendurch und ganz wichtig: Versuchen auf das zu hören, was der Körper einem sagt.

Das ist mir am Anfang doch schwerer gefallen, als ich gedacht hätte. Man ist so in seinen festen Bahnen eingefahren, dass der Durchbruch recht schwer gefallen ist. In den ersten Wochen brauchte ich immer einen kleinen Snack für zwischendurch um das Mittagstief zu überwinden. Schnell merkte ich, dass nicht mein Körper das braucht, sondern mein Gehirn mir etwas vorgaukelt. Die „Nascherei“ am Mittag war überwunden und von da an ging es nur noch bergauf.

Die zuckerfreie Zeit ist mir erstaunlich leicht gefallen. Damit hätte sicherlich keiner gerechnet, da ich schon ziemlich gerne Schokolade esse… und Popcorn… und Kuchen. Doch ich habe für mich sehr gute Alternativen gefunden, mein Geschmack hat sich verändert, ich habe das Gefühl, dass alles irgendwie intensiver schmeckt. Da ich mich sehr darüber freue, möchte ich das auch so gut es eben geht beibehalten. Ich weiß zumindest, dass ich nicht allein da stehe. 🙂

Meine erste "süße Sünde": Schokoladen Avocado Cupcakes
Meine erste „süße Sünde“: Schokoladen Avocado Cupcakes

Was hat mir das Projekt gebracht?

Oft hatte ich nach dem Abendessen Magenschmerzen und Krämpfe. Das legte sich im Laufe der acht Wochen sehr schnell. Natürlich weiß ich auch so ungefähr, was ich essen kann und was nicht. Von rohen Zwiebeln sollte ich meine Finger lassen, denn sonst hab ich ganz schnell wieder Magenschmerzen, da hilft auch der Zuckerverzicht nicht.

Mein Hautbild wurde in den ersten Wochen richtig schlecht, Pickel & Mitesser ohne Ende. Aber so schnell, wie sie gekommen sind, sind sie auch wieder verschwunden. Im Vergleich zu vorher, ist das Hautbild um Längen besser. Ich kann mich nicht beklagen.

Ein weiteres oft auftretendes „Phänomen“ beim Verzicht auf Zucker ist die Reduzierung des Gewichtes. Daher wird die zuckerfreie Zeit auch oft als Diät bezeichnet – dazu habe ich bereits hier etwas geschrieben [KLICK]. Ich habe jedoch weiterhin Kohlehydrate zu mir genommen und die Menge meines Essens nicht verringert oder besonders darauf geachtet weniger zu essen. Bei mir ging es lediglich um die Überwindung des Verlanges nach Zucker und das habe ich erfolgreich geschafft. Die Kilos purzeln bei mir durch Sport und nicht weil ich verzichte!

Eine körperliche Auswirkung, die mir sofort aufgefallen ist: Ich bin fitter! Ich komme morgens besser aus dem Bett und fühle mich nicht mehr so träge. Natürlich gibt es immer noch Durchhänger Tage, aber die wurden unglaublich selten.

Unterm Strich kann ich sagen, dass mir die zuckerfreie Zeit nicht nur körperlich etwas gebracht hat, sondern sich meine Einstellung zur täglichen Nahrungsaufnahme stark geändert hat, ich anders an so manches herangehe und viel mehr ausprobiere als früher. Zuckerfrei macht erfinderisch!

Natürlich gibt es auch immer noch unsere Lieblingsgerichte - Essen für die Seele!
Natürlich gibt es auch immer noch unsere Lieblingsgerichte – Essen für die Seele!

Und wie geht es jetzt weiter?

Für mich kommt es derzeit nicht mehr in Frage zum vorherigen Standard zurückzukehren. Doch so intensiv wie in den acht Wochen möchte ich es das Ganze auch nicht betreiben. Also muss ein guter Mittelweg her und darüber habe ich mir nun lange den Kopf zerbrochen!

Haushaltszucker kommt mir nicht mehr in die Tüte! Für Gäste & Feiern werde ich auf Wunsch natürlich auch weiterhin „ganz normale“ Kuchen, Torten & Co. backen. Für mich gibt es jedoch die Alternativen Produkte, mit denen ich backen werde. Birkenzucker, Kokosblütenzucker, Stevia und Reissirup, weitere Sirupsorten und Dicksäfte stehen zur Debatte. Für mich kommt, nach dem Back-Contest, nicht mehr viel in Frage. Für welches Produkt ich mich aus welchem Grund entschieden habe, folgt ausführlich in der nächsten Woche!

Wenn ich unterwegs bin, werde ich nicht auf fertige Sachen zurückgreifen. Dazu muss ich noch einen guten Weg für mich finden. Es wird wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass ich immer einen Snack dabei haben werde. Im Restaurant werde ich, wie bereits erwähnt, keinen Aufstand deswegen machen. Ich schaue einfach, dass ich ein Gericht finde, von dem ich ausgehe, dass es ohne Zucker gemacht ist und verzichte auf das Dessert. Wobei ich sagen muss: In dem zuletzt besuchten Restaurant gab es zuckerfreie Desserts! Das hat mich schwer beeindruckt. 🙂

Bei Einladungen bin ich mir noch unschlüssig. Wenn es zum Essen ist, bin ich bei der Restaurant-Variante, doch für Geburtstagsfeiern weiß ich nicht, wie ich es halten möchte. Auf der einen Seite möchte ich nicht immer etwas Selbstgemachtes mitbringen MÜSSEN, auf der anderen Seite aber auch keinen Kuchen mit Zucker essen. Vielleicht werde ich mir dann „Ausrutscher“ erlauben und hoffe sehr, dass mir diese nicht zum Verhängnis werden.

Zu Hause oder bei der Arbeit sehe ich kein Problem so weiter zu machen wie bisher. Es war eine Umstellung, doch ich gewöhnte mich sehr schnell daran und weiß mittlerweile auch, was ich gut essen kann und was nicht. Der Einkauf dauert wieder so lange wie gewöhnlich, das Lesen der Etiketten fällt aus. Ich finde, das ist ein guter Weg, auf dem ich mich befinde, und bin gespannt auf die weitere Zeit.

Ein leckerer Snack für zwischendurch: Halloumi mit Apfelscheiben
Ein leckerer Snack für zwischendurch: Halloumi mit Apfelscheiben

Wie stehe ich dem Zucker gegenüber?

Sobald man beginnt sich mit dem Thema Zucker genauer auseinanderzusetzen, fällt es einem fast überall ins Auge! Auf fast jeder Zutatenliste und auf fast jedem Etikett im Supermarkt mit unterschiedlichen Namen ist der Zucker zu finden. Dann gibt es noch die Zauberworte der Werbeindustrie: zuckerarm & zuckerfrei. Die sind nicht nur verwirrend für die anfängliche Zeit, sondern meist auch noch eine dreiste Lüge!

Oft enthalten diese Produkte einen sehr hohen Zuckergehalt, das liegt oft an den verwendeten Zutaten, teilweise aber auch an den unterschiedlichen Begriffen, die es zulassen, dass man zuckerarm oder zuckerfrei auf ein zuckerhaltiges Produkt schreiben darf. Mich hat das unglaublich geärgert und ich finde es eigentlich eine große Unverschämtheit von der Lebensmittelindustrie, dass das zugelassen ist. Es ist nämlich die reinste Verarsche und die meisten wissen nicht einmal, wie sie belogen werden. Das finde ich ganz schlimm. Daher hat sich meine Meinung zum Zucker seit dem Projekt eher verschlechtert. Weil die Industrie so viel Mist damit fabriziert, die Konsumenten hinters Licht führt und ziemlich viel Lobby Arbeit betreibt, ist das Thema für mich ein rotes Tuch.

Wenn ihr mal schauen möchtet, wie ausufernd das ist, geht beim nächsten Einkauf einfach mal zu den Broten, zu unterschiedlichen Fertigprodukten und Getränken. Lest die Etiketten und zählt die unterschiedlichen Zuckersorten, die darin enthalten sind. Selbst bei Joghurt findet man häufig zusätzlichen Zucker. Mein „Rekord“ liegt bisher bei 4 Zuckersorten, leider weiß ich nicht mehr genau, was es war, ich schau aber beim nächsten Einkauf und mache ein Foto für Euch!

selbstgebackenes Brot gehört für mich mittlerweile einfach dazu.
selbstgebackenes Brot gehört für mich mittlerweile einfach dazu.

Nach dem ganzen Geschreibe könnt ihr Euch sicherlich vorstellen, dass ich dem Thema Zuckerfrei nicht den Rücken zuwenden werde. Ich werde mich weiterhin damit beschäftigen und hier darüber berichten. Es gibt noch das ein oder andere Thema, welches ich nicht geschafft habe zu behandeln. Den Zuckeraustauschstoffen nehme ich mich, wie bereits erwähnt, in der nächsten Woche an, die Frühstücksreihe steht noch aus, ebenso der Vergleich, ob eine zuckerfreie Ernährung teurer ist als eine „normale“ Ernährung. Eine Übersicht über unterschiedliche Bücher zum Thema möchte ich Euch auch noch mit an die Hand geben. Es steht also noch einiges an. 🙂

Auf meiner Übersichtseite „Projekt Zuckerfrei“ [KLICK] findet ihr alle bisherigen Beiträge gesammelt und natürlich auch meine zuckerfreien Rezepte.

Macht es euch schön ♥
Nadine

Comments (8)

  • Alena

    14. März 2016 at 9:09

    Ich finde es sehr cool und bewundernswert, dass du die 8 Wochen durchgezogen hast und dass sie dich so nachhaltig beeinflusst haben! Finde ich sehr gut und ich freue mich, auch in Zukunft zu dem Thema bei dir zu lesen 🙂
    Liebe Grüße,
    Alena

    1. nadine

      14. März 2016 at 9:30

      Danke dir Alena! Ich bin sehr gespannt was mir die weitere Zeit bringen wird. 🙂

  • Ye Olde Kitchen

    14. März 2016 at 9:19

    Liebe Nadine,
    erstmal Hut ab für deine Ausdauer und Disziplin! Der schönste Satz aus deiner Zusammenfassung ist für mich: „Zuckerfrei macht erfinderisch!“ Ich finde, dass ist das wichtigste und faszinierendste Element, das man beibehalten sollte nach solchen Projekten. Das man Lust bekommen hat, sich näher mit etwas zu beschäftigen und neue Wege gegangen ist, die man nun integrieren kann. Ich bin gespannt, wie es für dich weitergeht und werde das verfolgen.
    Viele Grüße, Eva

    1. nadine

      14. März 2016 at 9:32

      Liebe Eva,
      danke für deinen lieben Kommentar. 🙂
      Ich hoffe sehr, dass ich das Erfinderischre beibehalten kann, denn es gibt immer wieder Neues zu entdecken! Es war eine ganz tolle Erfahrung und ich hoffe sehr, dass es möglichst zuckerfrei für mich weiter geht.

      Liebe Grüße
      Nadine

  • Janina

    14. März 2016 at 16:13

    Sehr interessanter Artiel. Ich habe auch vor 10 Tagen meine Ernährung auf zuckerreduziert und glutenfrei umgestellt — vor allem aus gesundheitlichen Gründen. Ich verzichte allerdings nicht auf Obst und ab und zu erlaube ich mir ein Stückchen dunkle Schokolade. Das ist allerdins nichts zu meinen Zucker-Orgien, die ich vorher gefeiert habe. Ich habe weniger Heißhunger als ich dachte und bin gespannt, ob ich mich in ein paar Wochen hoffentlich auch fitter fühle. Bin gespannt, nochmal etwas von dir zu dem Thema zu lesen.
    Liebe Grüße
    Janina

    1. nadine

      14. März 2016 at 20:54

      Liebe Janina,
      herzlich Willkommen im Club! 😀
      Mittlerweile esse ich auch wieder Obst, das hat mir doch schon sehr gefehlt um mein Frühstück abwechslungsreicher zu gestalten. Ich drücke dir die Daumen, dass du es gut durchziehen kannst. 🙂

      Liebe Grüße
      Nadine

  • Birgit

    15. März 2016 at 0:01

    ich bin seit Aschermittwoch zuckerfrei und es geht mir bestens! Mein Blutdruck hat sich verbessert, ich fühle mich nicht mehr träge und ich möchte das beibehalten, solange es geht. Ich weiss, ich kann nur ganz oder gar nicht. Ich bin zuckersüchtig und ich werde es nicht schaffen, nur 2 Gummibärchen zu naschen. Mit Zigaretten ist es auch so gewesen. Ich bin kein Gelegenheitsraucher, ich musste aufhören.

    Ich verzichte weitgehend auf Nudeln, Reis usw., aber nicht 100% konsequent. Weg von Kuchen und Süßigkeiten war mir das oberste Anliegen.

    1. nadine

      15. März 2016 at 9:22

      Ich könnte das glaube ich auch nicht – nur ein Stück Schokolade? Wer macht denn sowas!? 😉
      Aber ich muss einfach versuchen nun konsequent dabei zu bleiben. Für heute gönne ich mir mal wieder ein Stück Cheesecake, allerdings mit Reissirup gesüßt. Darauf freue ich mich schon sehr.

      Ich drücke dir die Daumen, dass du es weiterhin schaffst dabei zu bleiben.
      Liebe Grüße
      Nadine

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